Performances


Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

SABINA HOLZER + JACK HAUSER
DER DIE DAS

4317 Mal gesehen
Teilen

Datum der Aufzeichnung: 29.05.2015

Ort: TQW / Studios

Im Rahmen von: Uraufführung

Info

»Unser Dasein in der Welt bringt die Notwendigkeit mit sich, eine Logik zu finden, die es uns ermöglicht, damit umzugehen, dass wir zugleich die Welt beobachten, Subjekt sind und in ihr leben, also Teil der Welt sind.« (Felix Guattari)


DER DIE DAS ist eine Écriture als Raumzeitmaschine, in der die Materialien zu den Vortragenden werden, in der Holzer und Hauser Dichotomien befragen, die westliche Denkmuster plagen: Subjekt / Objekt, BeobachterIn / Beobachtetes, Natur / Kultur, männlich / weiblich, Materialität / Diskurs, Materie / Bedeutung, Vergangenheit / Zukunft, Raum / Zeit, etwas / nichts.

DER DIE DAS ladet die BesucherInnen in einen Raum mit Tisch und Stuhl. Was ist sonst noch nötig, um einen Ort zu beleben? Laute, Bewegungen, Bilder. Anwesenheiten und Absenzen. Aus ihnen wollen fantastische Erzählungen entstehen. Sätze, wie wir sie von PhilosophInnen und Schundromanen kennen, katapultieren uns in das hinein, was wir mit unseren eigenen Augen berühren, aber nicht genau erfassen können. Orientieren wir uns nicht eher mit unserer Haut? Mit dem was unter die Haut gegangen ist? Körper. Geister. Verbindungen. Sprachen. Wissen. Begehren. Der, die, das Andere. Texturen. Schwingungen. Wahrnehmungen, die von spezifischen Geschichten und Bildern geprägt werden. Aus der Kindheit zum Beispiel. Und anderen Dominanzmustern. Materialien, die sich selbst und mittels anderer Medien transportieren, verschränken, überlagern, verschwinden und eine eigene Poetik entwickeln.

Holzer und Hauser wollen sich entlang Selbstdefinitionsbrüchen bewegen, plädieren das Pflegen eines Dissens und finden, sie müssen dem infantilisierenden, kapitalistischen Konsens etwas entgegen halten. Wie können sie das tun? Und wer sind sie dabei?

#DerDieDas #Welt #Dasein #Vergangenheit #Zukunft #RaumZeit #Denkmuster

 

Credits

PERFORMANCE: Sabina Holzer und Jack Hauser

CHOREOGRAFISCHE BEGLEITUNG: Philipp Gehmacher

MATERIALIEN VON UND MIT: Simone Forti, Karen Barad, Felix Guattari, La Monte Young, Led Zeppelin, Gilles Deleuze, Dennis Hopper, China Miéville, Heinz von Foerster

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON: der Stadt Wien

KOPRODUKTION: cattravelsnotalone und Tanzquartier Wien


www.cattravelsnotalone.at

Sabina Holzer ist Performerin, Choreografin und Autorin, Wien. Studierte Tanz an der Hogeschool voor de Kunsten Amsterdam, School for New Dance Development, und entwickelt seitdem Performanceprojekte im In- und Ausland. Als Performerin hat sie mit internationalen Choreografen wie Julyen Hamilton; Daniel Aschwanden/Bilderwerfer; Vera Mantero/o rumo do fumo; Fabian Chyle; Yossi Wanunu/Toxic Dreams; Hooman Sharifi; Philipp Gehmacher/mumbiling fish; Lux Flux, Milli Bitterli/artificial horizon u.a. gearbeitet. Sie beschäftigt sich mit transdisziplinären Formaten an der Schnittstelle von Theorie und Praxis und publiziert seit 2007 Texte zu Tanz und Performance. Sie ist Redaktionsmitglied bei www.corpusweb.net und gibt Lectures, Bewegungs- und Tanztrainings am Tanzquartier Wien, an der School for New Dance Development, Amsterdam, am Konservatorium Wien, Trois C-L (Luxemburg), Impulstanz Wien u.a. Sie ist Mitarbeiterin bei Im_flieger, einer Plattform von KünstlerInnen für KünstlerInnen. Sabina Holzer arbeitet bevorzugt in kollaboratives Settings mit u.a.: Jeroen Peeters; Sandra Noeth, Satu Herrala, Jorge Sanchez-Chiong, Brigitte Wilfing; Kerstin Kussmaul, Mariella Greil, Nicolaus Gansterer. Seit 2005 zahlreiche gemeinsame Projekte mit Jack Hauser, u.a. Performances und performative Interventionen bei der Triennale 1.0. im Lentos Kunstmuseum Linz; Tanzquartier Wien, Hidden Museum, documenta13, Werner Berg Museum, Schauspielhaus Wien, Essl Museum.

Jack Hauser, 1958 in Horn/NÖ geboren. 1974-1983 Chemie. 1983-86 elektroakustische Musik. Improvisation seit 1984. 1994 Gründungsmitglied der Performancebande Lux Flux. Er gestaltet bildnerische Interventionen mit diversen Medien, die seit 1999 als Wohnung.Miryam.Van.Doren.Mobil betrieben und betreut werden. Ausgestellt u.a.: 2010 für Triennale Linz 1.0 und 2013 Carte de Tendre/Rayonnement im Lentos Kunstmuseum Linz. 2012 für documenta(13)/Kassel und FotoFluss at Hidden Museum/Fraxern. Go Mata Go 2015 im Essl Museum Klosterneuburg. Starkes Interesse für kooperative Werke: zB. mit Daniel Aschwanden, Thomas Ballhausen, critical art ensemble, David Ender, Ensemble für Städtebewohner, Karlheinz Essl, Elisabeth Flunger, Philipp Gehmacher, Satu Herrala, Lisa Hinterreithner, Anne Juren, Krõõt Juurak, Inge Kaindlstorfer, Anita Kaya, Barbara Kraus, Elke Silvia Krystufek, Machfeld, Jeroen Peeters, Jorge Sanchez-Chiong, Markus Schinwald, Oleg Soulimenko, Myriam Van Imschoot, Simon Wachsmuth, Brigitte Wilfing. 2003 beginnt die Zusammenarbeit mit Milli Bitterli und ab 2005 mit Sabina Holzer.

Philipp Gehmacher, 1975 in Wien geboren. Erste choreographische Arbeiten entstehen zwischen 1998 und 2000 in London. Die Beschäftigung mit Geste, Berührung und Raum mündet in das Duett good enough zur Eröffnung des Tanzquartier Wien 2001. 2004 erscheint incubator als Stationenprojekt mit unterschiedlichen Fassungen in Wien, Berlin, Brüssel und Lyon. Seit 2007 Zusammenarbeit mit der amerikanischen Choreografin Meg Stuart für MAYBE FOREVER und the fault lines (2010). Im März 2008 entwickelt Gehmacher das Format walk+talk, das 2008 am Tanzquartier Wien und 2011 im Kaaitheater Brüssel stattfindet. 2010 Premiere des Gruppenstücks in their name beim steirischen herbst, Graz mit weiteren Aufführung in Wien, Salzburg, Berlin, Lissabon, Essen und Brüssel. Auf Einladung des Leopold Museum entsteht im September 2011 die Rauminstallation grauraum mit Egon Schiele.  Im November 2013 kommt my shapes, your words, their grey an zwei Orten gleichzeitig zur Aufführung, in Gehmacher's Studio "grauraum", welches damit zum öffentlichen Ort wird, und in der Halle G des Tanzquartier Wien. Philipp Gehmacher erhielt den Bonnie Bird New Choreography Award, den renommierten Jerwood Choreography Award und den Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.


 

VIDEODOKUMENTATION: Reinhard Sockel / Anselm Tröster

 

Supported by


Logo Wien Kultur