Performances


Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

SUSANNE VALERIE GRANZER, ARNO BÖHLER
Acting - außer sich sein & Süßer Stillstand

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Datum der Aufzeichnung: 13.12.2013

Ort: TQW / Studios

Im Rahmen von: NICHT(S)TUN. Ein faules Konzept einer Redereihe (Konzept & Kuratierung: Krassimira Kruschkova)

Info

 


Das kreative Ereignis von acting kann eine Wunde in der AkteurIn virulent werden lassen, die sich im Menschen inkarniert hat. Sie ist ein Areal menschlicher Existenz, in dem wir in die Instabilität eines Dazwischen katapultieren: In die Unentscheidbarkeit zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Tun und Nichts-Tun, zwischen Handeln und Nicht-Handeln. Die paradox simultane Relation von agens und patiens provoziert den Verlust der Gewissheit, autonomes Subjekt der eigenen Handlungen zu sein. Im Pathos dieser Erfahrung widerfährt den AkteurInnen eine Art „anthropologischer Mutation“ (Agamben), die eine Passage zwischen Leben und Tod öffnet, in der wir nichts anderes mehr tun können, als uns ihr anheimzugeben.

Süßer Stillstand


Die Yoga-S?tren von Patañjali (ca. 350-450 n. Chr.) definieren Yoga gleich im zweiten S?tra als eine Praxis, die unser agierendes Selbst zum Stillstand bringt (yoga?-citta-v?tti-nirodha?). Nicht die Steigerung unserer Betriebsamkeit, sondern ihre Verringerung ist hier das Ziel. Verbirgt sich nach alter yogischer Erfahrung hinter dem tätigen Subjekt doch nicht nichts, sondern eine Honigwoge des Müßiggangs, die nur darauf wartet, von uns entdeckt und geleckt zu werden.

 

Credits

 

Susanne Valerie Granzer ist Schauspielerin und Professorin am Max Reinhardt Seminar. Parallel hat sie Philosophie in Frankfurt a.M. und Wien studiert.

Arno Böhler ist Univ.Doz. am Institut für Philosophie der Universität Wien. Gemeinsam haben sie die wiener kulturwerkstätte GRENZ_film gegründet (1997), in der sie zahlreiche Lecture-Performances und das Festivalformat „Philosophy On Stage“ entwickelt haben.

 

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