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Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

LISA HINTERREITHNER + MARTINA RUHSAM
A scripted situation

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Datum der Aufzeichnung: 29.05.2015

Ort: TQW / Studios

Info

 

A scripted situation ist eine Performance ohne professionelle SchauspielerInnen oder TänzerInnen und ohne räumlich voneinander getrennte ZuschauerInnen und PerformerInnen. Jede/r ist zugleich ZuschauerIn und AkteurIn. Spielkarten laden dazu ein, alltägliche Aktionen im Raum durchzuführen. Durch die Übersetzung einfacher, komischer oder absurder Instruktionen in räumliche Aktionen entsteht eine soziale Choreografie: a scripted situation

Charakteristisch für eine soziale Choreografie ist, dass sie die TeilnehmerIn in ein Ereignis körperlich einbindet, sodass diese als Gruppe eine spezifische soziale (Un)Ordnung verkörpern. Sie entspringt dem Bewusstsein, dass soziale Situationen nie natürlich sind, sondern bis zu einem gewissen Grad immer konstruierte und hergestellte Situationen darstellen. A scripted situation stellt nicht nur die Konstruiertheit der choreografierten sozialen Situation aus, sondern versucht, ein unhierarchisches Mit-Anderen-Sein zu ermöglichen, das sich über die körperlichen Handlungen im Raum herstellt, sodass sich ein Imaginationsraum eröffnen kann, in dem Gruppenbilder entstellt, verstellt und vorgestellt werden können.


Durch das Operieren mit Alltagsgegenständen tauchen flüchtige Szenen, Gruppen und Bilder auf. Aktionen und Handlungsstränge überlappen und konterkarieren einander. Sind die Gegenstände Teil des sozialen Gefüges? Inwiefern stecken sie bereits die Parameter einer spezifischen sozialen Choreografie ab? Was passiert zufällig und was ist inszeniert?  Wer folgt welchen Anweisungen? Ist das, was plötzlich in Gang kommt und von niemandem – außer den TeilnehmerInnen – gesteuert werden kann, Alltag oder Performance? Eine fiktive Situation? Realität?


Im Vordergrund dieser Performance steht die Frage, wie soziale Situationen durch choreografische Prozesse miterzeugt oder hervorgerufen werden. A scripted situation versucht, eine maximale Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten mit einer maximalen Offenheit der Situation zu vereinbaren. Was sich ereignen wird, wird erst im Moment des Zusammentreffens der TeilnehmerInnen entschieden werden. Alles folgt einem Skript und ist dennoch völlig unvorhersehbar.

#ScriptedSituation #Spiel #Partizipation #sozialeChoreografie #Zusammentreffen #Zufall

 

Credits

 

IDEE UND SKRIPT: Lisa Hinterreithner, Martina Ruhsam

PRODUKTIONSLEITUNG: Ela Piplits

MITARBEIT RAUMGESTALTUNG: Lena Winkler-Hermaden

EINE PRODUKTION VON: Up.| Lisa Hinterreithner

Lisa Hinterreithner ist Choreografin und Performerin. Sie thematisiert in ihren Arbeiten Körper, Text und Bild und in jüngster Zeit, Dinge als choreografische Inszenierung. Sie hat bisher Performance und Research an der Akademie der Bildenden Künste Wien, am SEAD und der Universität Wien unterrichtet und gestaltet mit Elfi Eberhard die Research-Plattform tanzbuero. Sie absolvierte 2014 den Master (MRes) in Performance and Creative Research an der Roehampton University / London.

Martina Ruhsam ist Choreografin, Performerin und Autorin. Ihre künstlerischen Arbeiten und Kollaborationen wurden in diversen Häusern und Festivals in Europa gezeigt. 2011 ist ihr Buch Kollaborative Praxis: Choreographie bei Turia + Kant erschienen. Sie hat in Maskas Seminar for Performing Arts unterrichtet und Essays in zahlreichen Publikationen über Tanz, Choreografie und Performance veröffentlicht. Derzeit schreibt sie eine Dissertation am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen.

 

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