Performances

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Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

Andrea Maurer / Helmut Ploebst
ORG.ORG. 2 Legomena zu einer ästhetisch-kritischen Körperontologie

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Datum der Aufzeichnung: 29.05.2015

Ort: TQW / Studios

Im Rahmen von: ZUNGEN KÜNSTLERISCHER FORSCHUNG. Doppelredereihe mit KünstlerInnen und TheoretikerInnen (Konzept & Kuratierung: Krassimira Kruschkova)

Info

 

"Cyborgs sind unsere Ontologie", stellte Donna Haraway vor genau 30 Jahren in ihrem Manifest für Cyborgs fest. "Die Ontologie des Mit-Seins ist eine Ontologie des Körpers", schrieb Jean-Luc Nancy elf Jahre danach. Nancy ist ein Cyborg. Er lebt mit einem fremden Herzen, dem "Eindringling", wie er dieses in seine Brust migrierte Organ nennt.


"Ontologie des Körpers" ist das Grundmuster für eine Testpraxis künstlerischer Forschung aus zwei Perspektiven, die von Andrea Maurer und Helmut Ploebst zu einem temporären Mit-Sein gebracht werden. Als Prototyp eines Artistic Research kann diese Praxis wissenschaftliche Normierungen verformen und remodellieren, in Texten, Protokollen, Bildfeldern etc. linguistisch oder algorithmus-kritisch umschichten und den deutenden Verstand in sein anwesendes Fleisch betten. Findet sich dann die Cyborg (cybernetic organism) der Donna Haraway in den Bildern von Wanderungen Nancy'scher Organe als Cultorg (cultural organism) wieder? Sie könnte eine postsozialistische Chimäre und genderdiskursive Wiedergängerin von Platons "Kugelmenschen" sein, die gegen technofundamentalistische "Googlemenschen" kämpft. Vielleicht fängt ihr Körper dabei Feuer, bei Prometheus!

 

Credits

 

Andrea Maurers Arbeiten hinterfragen in zumeist installativen und/oder performativen Formaten sprachliche sowie wahrnehmungsspezifische Konventionen. Mit dem 2007 gemeinsam mit Thomas Brandstätter gegründeten studio 5 wurden zahlreiche Projekte umgesetzt. Die Arbeiten for a seated audience (2010), The End (2011), meaning meaning (2012) und der springende punkt (2013) wurden international gezeigt. Für die Installation Gesprächsgegenstände wurde Maurer 2013 mit dem Salzburger Landespreis für Medienkunst ausgezeichnet. Aktuelle Projekte sind numbers in pieces in Kollaboration mit Ewa Bankowska, Die Baugrube beim Festival der Regionen und Poelstra stolpert, Maurer sägt in Kollaboration mit Frans Poelstra im Rahmen der Ausstellung An die Arbeit! in der Landesgalerie Linz. www.studio-5.at


Helmut Ploebst

Autor und Researcher mit Schwerpunkt Tanz und Choreografie. Promoviert in Publizistik/Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte, Uni Wien. Tanzkritiker u.a. der Tageszeitung Der Standard/Wien. Gründer, Redaktionssprecher des Internetmagazins CORPUS www.corpusweb.net. Univ. Lehre: Performancetheorie, IDA der ABPU/Linz. Gastdozent: Uni Salzburg, MDW/Wien und HZT, UdK/Berlin. Projekt-Kurator, Leiter von künstlerischen Labors. Buchpublikationen (Auswahl): NO WIND NO WORD – Neue Choreografie  in der Gesellschaft des Spektakels. München: K.Kieser 2001; Gem. m. Nicole Haitzinger (Hg.), VERSEHEN. Tanz in allen Medien. München: epodium 2011.

 

 

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