Performances
Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.
DANIEL ASCHWANDEN, CONNY ZENK
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Datum der Aufzeichnung: 26.11.2014
Ort: TQW / Studios
Im Rahmen von: SCORES No9: no/things
Info
Ein Schwarm von PerformerInnen wird als Normal-Gebraucher von Smartphones agierend von Daniel Aschwanden und Conny Zenk organisiert. Durch ausgiebigen Gebrauch der Kommunikationsgeräte geben sie sich einer scheinbar freiwilligen Selbstüberwachung und Quantifizierung hin. Die Produktion von „Selfies" als selbstbezogene Praxis als auch die Einordnung in eine anonyme Masse finden gleichermaßen statt. Verbunden in umfassenden Netzwerken lassen deren individuelle ExponentInnen persönliche Daten in virtuelle Techno-Landschaften gigantischen Ausmaßes strömen, kontrolliert durch staatliche Instanzen ebenso wie durch multinational organisierte Konzerne.
Wir handeln nicht mehr, wir streiche(l)n über die Screens unserer Smartphones und Pads, stellt der Philosoph Bjung Chul Han in einem Essay fest, und tauschen im Alltagsgebrauch der Gadgets auch die Dimension der solidarischen politischen Handlung gegen kurzatmige Hypes. So nimmt mich mein Mobiltelefon ebenso in die Hand, wie ich es in die Hand nehme. Ergonomische Scores diktieren die unmittelbare physische Kommunikation, vorgegeben vom Gerät, welches solchermaßen Körper und Blick in choreographische Patterns und Posen organisiert.
Frühere passive Nutzer oder Zuschauer haben sich in aktive Teilnehmer kultureller Produktion gewandelt argumentiert Mirko T. Schäfer in seinem Buch Bastardkultur: „Partizipation ist zu einem Schlüsselkonzept geworden um die sich ausweitenden neuen Medienpraktiken zu fassen.“ Die Konsequenzen beschreibt er als eine Erweiterung der kulturellen Industrien. Die unterschiedlichsten Nutzergruppen und Praktiken werden überblendet. Diese Praktik des „Überblendens“ verwenden Aschwanden und Zenk als künstlerische Strategie im Visualisieren imaginärer Schnittstellen zwischen realen Körpern und ihren Daten in materiellen und immateriellen Räumen.
#AutoOrganisation #Schwarm #technoid #Action
Credits
Daniel Aschwanden setzt sich ausgehend vom Körper in transdisziplinären Arbeitsweisen mit urbanen Kontexten auseinander, wobei er Stadträume aus choreografischen Blickwinkeln betrachtet. Seine Arbeiten artikulieren sich in Formaten, die von Interventionen in öffentlichen Räumen bis hin zu Installationen und Performances in Galerien (white cube) oder Theatern (black box) reichen und Verbindungen zwischen Kunst und sozialen Agenden herstellen. Unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst Wien, seit 2013 im Social Design Studio. Kollaborationen mit der Medienkünstlerin Conny Zenk seit 2009.
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Conny Zenk ist Medienkünstlerin mit dem Schwerpunkt auf Projektion, Installation und Performance. Sie arbeitet transdisziplinär, forschend im Bereich digitale Interfaces, Körper, (urbaner) Raum und Visualisierung. Im Bereich der visuellen Live-Performance arbeitet sie vordergründig mit generativen Programmen, welche es ihr ermöglichen digitale Prozesse auf poetische Weise sichtbar zu machen und in abstrakte Landschaften zu übersetzen. Kollaborationen mit dem Choreographen Daniel Aschwanden seit 2009.
WEAVE (Installation), urban seed (Performance), scope (visual Live Performance), Art of Reading Maps (Urban Performance), Bastard crowding (Workshops and Performances).
KONZEPT: Daniel Aschwanden, Conny Zenk
CHOREOGRAFIE: Daniel Aschwanden
VISUALS: Conny Zenk
PERFORMER: Charlotta Ruth, Nici Rutrecht, Dominik Grünbühel, Raphael Michon
SOUND: Veronika Mayer
Projekt gefördert von MA7 und BKA