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Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

ALEX DEUTINGER / ALEXANDER GOTTFARB
Chivalry is Dead

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Datum der Aufzeichnung: 24.04.2015

Ort: DSCHUNGEL WIEN / Saal1

Info

 

»Die ritterliche Tugend ist nur ein Name für den Geist oder die Haltung, die Männer zu heroischen Leistungen leitet, und sie vertraut macht mit allem Schönen und Erhabenen in der intellektuellen und moralischen Welt.« (Sir Kenelm Henry Digby, The Broad Stone of Honour, or Rules for the Gentlemen of England)

Alex Deutinger und Alexander Gottfarb widmen ihre Arbeit Chivalry is Dead der ritterlichen Tugend und mittelalterlichen Vorstellungen von Moral und Männlichkeit. Sie beschwören hierzu die scheppernden Ritter der Neuzeit, die in der Entertainmentindustrie Einzug gehalten haben und sich reaktionär in unseren Wohnzimmern ausbreiten. In Parallelwelten, MMORPGs, Live Action-Rollenspielen oder blutigen Fantasy-Serien wird das Mittelalter glorifiziert. Aber auch in der "realen Welt" werden Ideen von "Tapferkeit" und "Ehre" immer wieder als männliche Identifikations- oder Abgrenzungsparameter bemüht.


Was nur, wenn sich all die heroische Männlichkeit nicht mehr an Drachen, gefangenen Prinzessinnen und Kriegseinbrüchen beweisen kann? In einer Gesellschaft, die bestrebt ist, sich von mächtigen patriarchalen Strukturen zu befreien, sind Konzepte von Ritterlichkeit und Chauvinismus gefährlich miteinander verflochten. Der gepanzerte Körper als symbolische Repräsentation dieser Konzepte exemplifiziert die Diskrepanz zwischen dem unnachgiebigen Äußeren und dem schutzbedürftigen Inneren. Der polternde Auftritt der beiden Künstler in schwerer Rüstung ist eine humorvoll-berührende Auseinandersetzung mit hehren Männlichkeitsidealen, die hohl im Nebel verklingen, sobald die Menschen hinter der Blechfassade Farbe bekennen.

#Performance #SchallUndRauch #MusikAusMetall #WinterIsComing

 

Credits

 

Alex Deutinger studierte Übersetzen und Dolmetschen an der Karl-Franzens Universität Graz und zeitgenössischen Tanz an der Anton Bruckner Universität Linz. Als Performer arbeitete er u.a. mit Oleg Soulimenko, Christine Gaigg und Anna Mendelssohn. Seit 2008 entwickelt er gemeinsam mit Marta Navaridas eigene choreographische Arbeiten. Auswahl: Your MajestiesSpeaking of Which, On the Other Hand.


Alexander Gottfarb studierte Tanz an der Balletakademie Stockholm. Als Performer arbeitete er u.a. mit Chris Haring/liquid loft, Elio Gervasi and Iztok Kova?. Werkauswahl: Baga-Basta mit Milan Tomášik (Les SlovaKs), Marvel at the World, Political Movements, Moved by Faith, On Celebration and Lamentation

Stephan Sperlich studierte Computermusik und elektronische Medien an der ELAK und Musikwissenschaften an der Musikuniversität Wien. Er arbeitet als Komponist, Live-Elektroniker, Produzent und Cellist in Wien. Projekte (Auswahl): 78plus, Playbackdolls, Elektro Farmer, MANN ÜBER BORD! Releases (Auswahl): Im Denkturm, Wandelwelt, Ultranatural, Out of the Blue, Delightful Songs, Gnorf.

chivalryisdeadblog.wordpress.com 

IDEE UND PERFORMANCE: Alex Deutinger, Alexander Gottfarb

SOUND: Stephan Sperlich

LICHT: Peter Thalhamer

KOPRODUKTION: Kunstverein Archipelago, PI22 und WUK performing arts

MIT UNTERSTÜTZUNG VON: Kulturabteilung der Stadt Wien, Stadt Graz Kultur, Kultur Land Steiermark, Bundeskanzleramt Österreich und The Place London

Aerowaves Priority Company 2015

 

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