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Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

ELISABETH B. TAMBWE
Symposium - Künstler_innengespräch

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Datum der Aufzeichnung: 09.01.2015

Ort: TQW / Halle G

Info

 

Symposium beginnt am anderen Ende. In Umkehrungen, über Hintereingänge, finden Verstaubtes, vergessen gemeinte Geschichte(n) und verdrängte Erinnerungen über Körper und Sprache ihren Weg in einen entgrenzten und hybriden Theater-/ Zuschauerraum. Katatonisch, stotternd, symptomatisch, masturbierend, stockend entleert sich unbewusst Gespeichertes, das auf Spuren von kolonialer Gewalt, eingeschriebene Traumata diasporischer Gemeinschaften zwischen Vergangenheit und Gegenwart im Westen und dem Rest verweist.


Symposium, von Elisabeth B. Tambwe, basiert auf der Überwindung von Barrieren zwischen verschiedenen künstlerischen Praktiken unter Einbeziehung post-kolonialer politischer Aspekte. Mittels Bewegung, Klang, Video und Textpassagen untersucht ihre Performance die Beziehung zwischen Ethnozentrismus und Ausgrenzung, soziokulturellen Zugehörigkeiten und Geschichtsschreibung, die immer ideologischen Verzerrungen unterliegt.


Symposium ist engagiertes Tanztheater, welches Denken und Fühlen nicht trennt, mit ironischem und provokantem Witz das desaströse Weltgeschehen kommentiert, indem politische Hinterfragung durch das Vokabular der Choreografie den Zuschauer unmerklich als Teil eines immer wieder neu geplanten, aber niemals erreichbaren konzilianten Symposiums einbezieht – illustrativ für vorgespiegelte Versprechen, die sich in einer brutalen und absurd verschachtelten Realität verlieren, in der bestenfalls die Selbstbefriedigung ein Hoffnungsschimmer ist.


#Storage #Gedächtnis #Coloniality #Entleerung

 

Credits

 

Elisabeth B. Tambwe, geboren 1971 in Kinshasa, studierte Bildende Kunst an der École des Beaux-Arts Tourcoing in Frankreich. In ihren Arbeiten verschränkt sie zeitgenössischen Tanz und Performance mit bildender Kunst und Klang. Neben der Zusammenarbeit mit u.a. Serge-Aymé Coulibaly, George Momboye, Graciane Finzi and Cyril Viallon, Faustin Lyniékula and Robyn Orlin am Centre National de la Danse Pantin oder am Théâtre de la Vilette Paris gründete Elisabeth Bakambamba Tambwe 2005 Cie Dixit in Lille. Seither waren unter anderem zu sehen 2005 Mon cœur balance am Théàtre Melkweg Amsterdam oder 2006 Concerto pour corps bruyants. u.a. Festival Le Manifeste, KVS – Koninklijke Vlaamse Schouwburg Brüssel, Le Vivat Armentières und 2008/2009 React in silence, please, Festival Impulse 2008, Dschungel Wien, WUK-Theater Wien. Seit 2007 lebt und arbeitet sie in Wien.


KONZEPT / CHOREOGRAFIE: Elisabeth B. Tambwe

PERFORMER / TÄNZERINNEN: Elisabeth B. Tambwe, Adriana Cubides, Radek Hewelt

DRAMATURGISCHE KONSULENZ: Johannes Maile

THEORETISCHE KONSULENZ: Baria Mourad

SZENOGRAFIE: Elisabeth B. Tambwe, Gregory Crapet

OBJEKTDESIGN: Gregory Crapet

VIDEO / SOUND ARTIST: Nicolas Spencer

RECHERCHE: Alexandra Mabes, Benoit Jouan

UNTERSTÜTZT VON: NadaLokal

PRODUKTION: Dig Up Productions

KOPRODUKTION MIT: Tanzquartier Wien, Dance Web im Rahmen von Life Long Burning

GEFÖRDERT VON: Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7), BMUKK

UNTERSTÜTZT DURCH: Kulturprogramm der Europäischen Union

 

VIDEODOKUMENTATION:Reinhard Sockel / Anselm Tröster

 

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