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Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

DANYA HAMMOUD
Mahalli - Künstler_innengespräch

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Datum der Aufzeichnung: 04.11.2015

Ort: TQW/Studios

Info

In Mahalli kommt jeder Bewegungsimpuls aus der Hüfte der Frauenfigur, die Danya Hammoud auf der Bühne über ihren Körper zu uns sprechen lässt. Die libanesische Choreografin selbst verkörpert diese Figur, die sich wie das libanesische Volk noch immer im Kampf befindet. Auf Imperative reagiert sie aus reinem Überlebensinstinkt mit der Verteidigung ihres (privaten) Territoriums, definiert über ihren eigenen Körper, die Freiheit sich zu bewegen und ihre Identität als Frau.

In der Solo-Performance Mahalli wird der Körper der Tänzerin zum Territorium auf dem sich verschiedenste kulturelle Einschreibungen treffen und verhandelt werden. Formen von struktureller Gewalt als auch die Erfahrung von Krieg haben ihre Spuren hinterlassen. Mit ‚lokal‘ als auch ‚mein Ort‘ lässt sich das titelgebende arabische Wort ‚Mahalli‘ übersetzen. So verhandelt dieser Ort, dieser Körper einen Zustand zwischen Überleben und Widerstand, und sucht sich zu befreien.

#Befreiung # meinOrt #RELokalisieren #resistance #Ermächtigung

 

 

Credits

 

 

 

CHOREOGRAFIE + INTERPRETATION: Danya Hammoud

 

TON: Cristian Sotomayor und Danya Hammoud

 

LICHT: Riccardo Clementi

 

KOSTÜM: Wafa Aoun

 

ASSISTENZ: Junaid Sarieddeen

 

KOPRODUKTION: Zoukak, Beiruth; CNDC, Angers; Cocoondance/Theater im Ballsaal, Bonn.

 

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Die Residency der libanesischen Choreografin Danya Hammoud mit Cynthia Zaven und Chirine Karame findet Mitte Oktober bis Anfang November am Tanzquartier Wien statt und wird durch das Artists-in-Residence-Programm von Bundeskanzleramt und KulturKontakt Austria ermöglicht.

 

In ihrer Residency arbeitet Danya Hammoud an ihrer neuen Choreografie unter dem Arbeitstitel Il y a longtemps que je n’ai pas été aussi calme / Es ist lange her, dass ich nicht so ruhig war und entlehnt damit einen Satz aus Georg Büchners 1939 posthum erschienener Novelle Lenz, dessen Figur sie neben der von Woyzeck untersuchen wird. Das Stück folgt in seiner Auseinandersetzung dem Trio Mes mains sont plus agées que moi / Meine Hände sind mehr gealtert als ich, dessen Choreografie auf den Spannungen und Intentionen, welche dem Akt des Tötens vorausgehen, aufbaut, und ihrem Solo Mahalli, wo es die Frage des Territoriums und der Zugehörigkeit war, wie der Wahnsinn, der aus unseren Körpern und gegenwärtigen Gesellschaften hervorbricht, befragt und adressiert werden kann. Von mörderischen Gesellschaften mit dem Ziel der Exklusion, wo das Individuum mit seinen eigenen Mitteln danach sucht, einen Grund zu leben zu finden und fortfährt das zu verteidigen, was ihm immer noch unentbehrlich zum Überleben scheint. Der Wahnsinn, den Danya Hammoud zu entschlüsseln sucht, ist kein pathologischer oder psychologischer Zustand, sondern vielmehr ein physischer oder existentieller Zustand. Wer ist heutzutage wahnsinnig?

 

 

 

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Danya Hammoud schloss ihr Studium der Theaterwissenschaften am Institut de Beaux Art der Lebanese University in Beirut 2003 mit dem B.A. ab. In der Folge arbeitete sie als Schauspielerin und Tänzerin mit mehreren libanesischen Regisseuren zusammen. 2005-2006 besuchte sie ESSAIS im CNDC (Centre National de Danse Contemporaine) in Angers, Frankreich. 2007 kreiierte sie Meen el Battal? (Who's the hero?), ein Solo von YATF produziert und im Rahmen des Bipod Tanzfestival in Beirut und am CRT Festival in Mailand präsentiert.

Des Weiteren 2007 Teilnahme am sites of imagination Projekt, wo sie mit Antonio Tagliarini F.A.Q. mitkreiiert und in Frankreich / L'officina, Portugal / Alkantara Festival, Spanien / l#animal al#esquena, Italien / Carovana association und in Slovenien /Bunker association präsentiert hat.

Weiterhin ist sie Mitbegründerin der of Zoukak Theatre Company and Cultural Association, deren Mitglied sie bis 2014 war und in zahlreichen Stücken mitgestaltete und mitperformte, wie z.B:. 2009 Hamlet Machine, 2010 Hamlet Machine 2, 2012 Silk Thread und perform autopsy , 2013 Lucena: Obedience Training  und 2014 Janna, Janna Janna .

 

2010 absolvierte sie das Masterstudium Dance Research and Studies an der Universität Paris VIII in Frankreich mit einer Abschlussarbeit zum Thema „getanzte Autobiografien und ihr Einfluss auf die Veränderung der Figur des zeitgenössischen Tänzers“.

 

Danach besuchte sie ein vierjähriges Seminar (2011–2014) zu choreografischen und kompositorischen Prozessen, das Jonathan Burrows im Sadler’s Wells Theatre in London leitete.

 

 

 

2010 wurde sie von L'officina eingeladen ein Solo im Rahmen des miniature project zu kreiieren.

 

Es entstand S'approcher was in Casablanca (Marokko), Marseille und Aubagne (Frankreich), Barcelona (Spanien), Terni und Florenz (Italien)und in Beirut (Libanon) präsentiert wurde.

 

2011 erarbeitete sie Mahalli, ein Tanzsolo produziert von CNDC (Angers, Frankreich) und Cocoondance (Deutschland). Das Solo wurde in Deutschland, Libanon und Frankreich, am Montpellier Dance Festival im Juni 2012, am Dansem November 2012, Danses d'ailleurs, Caen 2013, Recontres choreographiques, June events in Paris 2013, Dansfabrik festival Brest inAntwerpen 2014, In Uzes Festival 2015 gezeigt und spielt nun am Tanzquartier Wien im November 2015.

 


“Mes mains sont plus âgées que moi” ist ihre letzte Arbeit und wurde von CDC (Centres de development chorégraphiques) in Frankreich produziert. Die Choreografie für drei Performer_innen wurde 2014 beim Juene Events festival, Atelier de Paris uraufgeführt und tourte durch Frankreich bis zum Juni 2015 u.a. bei: Dansem festival, CDC -Bordeaux during festival Des Souris et Des Hommes, CDC  - Toulouse, CDC – Strasbourg/ Théâtre Pôle Sud, CDC -  Dijon during Art Danse festival, CDC -  Grenoble,  CDC - Roubaix during festival Le grand Bain,  and Uzes Dancee festival. 2016 wird es im Libanon gezeigt.

2015 wurde sie von Ballet du Nord-Olivier Dubois/CCN de Roubaix-Nord Pas de Calais eingeladen um eine Solo namens „Quatorze tours“ für den Tänzer Remi Hollant im Rahmen von DanseWindows projekt für ein junges Publikum, zu choreografieren.

 

 

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