Performances
Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.
DANIEL ASCHWANDEN + CONNY ZENK + VERONIKA MAYER
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Datum der Aufzeichnung: 22.04.2016
Ort: TQW / Studios
Im Rahmen von: SCORES N°11 / / Atelier EDN - European Dancehouse Network: ARCHIVES TO COME
Info
Durch die Begegnung mit Bildern aus den mobilen Archiven von Refugees und niedergelassener Wiener_innen wird einen Dialog mit unterschiedlichen Bewohner_innen der Stadt initiiert, der alle Beteiligten herausfordert und spielerisch Werte, Situationen und Einstellungen zwischen Ähnlichkeit und Differenz verhandelt. Im Performance- und Installationsformat Mobil[e]_migration von Daniel Aschwanden, Conny Zenk und Veronika Mayer sind Storytelling, performative Selbstdarstellungen, Tänze, Projektionen die medialen Elemente einer transdisziplinären Praxis, welche darauf abzielt, neue Impulse in aktuelle Diskurse um Themen der Integration einzubringen.
„Jede Erzählung zelebriert eine öffentliche Anonymität, welche durch die zeitliche Dehnung in Video und Sound zum eindringlichen Moment intimer Aufmerksamkeit wird. Überblendungen realer Geschichten und Videos, gekoppelt mit zur Komposition verdichtetem Audiomaterial, das Archivmaterial der Mobiltelefone, sowie die Darstellung digitaler, dem menschlichen Auge nicht wahrnehmbarer Datenflüsse finden Eingang in die audio-visuelle Installation. Persönliche Daten, gespeichert in den Smartphones der Mitwirkenden sowie die Ergebnisse performativ aufgesetzter Gespräche sind Material künstlerischer Reflexion, die sich mit De-Konstruktionen zunehmend flüssiger Identitäten auseinandersetzen. Die/welche Geschichten kann (d)ein Mobiltelefon erzählen? In chat und social media apps finden sich Sammlungen an Bildern, Videos und Sounds, welche personalisierte Beschreibungen der User_innen darstellen, Identitäten formulieren. Töne und Bilder formen die Landschaften der persönlichen Erinnerung, die in erzählte Landkarten übersetzt werden. „Schlüssel-Agenden“ sind Familie, Beruf, Freizeit, Reisen und die Verwerfungen, die plötzliche Umbrüche der Lebensumstände ausgelöst haben. Aber auch Einzelobjekte wie Werkzeuge, ein Pass, spielen außergewöhnliche Rollen. Differenzen werden offensichtlich; was für die einen selbstverständlich ist, mag für andere das Objekt der Begierde schlechthin sein. Die öffentliche Darstellung und ihre Beglaubigung durch ein anwesendes Kollektiv öffnet Räume der Selbst-Ermächtigung, unterstützt als gemeinsames, künstlerisches Ritual; Trauerarbeit ebenso wie die Erkundung neuer gesellschaftlicher Umfelder.“
Credits
KONZEPT UND UMSETZUNGEN: Daniel Aschwanden, Conny Zenk, Veronika Mayer
GASTPERFORMER: aus dem Umfeld des Café VOZO
Choreograf, Performer und „urban practitioner“ Daniel Aschwanden setzt sich ausgehend vom Körper in transdisziplinären Arbeitsweisen mit urbanen Kontexten auseinander, wobei er Stadträume aus choreografischen Blickwinkeln betrachtet. Seine Arbeiten artikulieren sich in Formaten, die von Interventionen in öffentlichen Räumen bis hin zu Installationen und Performances in Galerien (white cube) oder Theatern (black box) reichen und Verbindungen zwischen Kunst und sozialen Agenden herstellen. Unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst Wien, seit 2013 im Social Design Studio. Kollaborationen mit der Medienkünstlerin Conny Zenk seit 2009.
Conny Zenk ist Medienkünstlerin mit dem Schwerpunkt auf Projektion, Installation und Performance. Sie arbeitet transdisziplinär, forschend im Bereich digitale Interfaces, Körper, (urbaner) Raum und Visualisierung. Im Bereich der visuellen Live-Performance arbeitet sie vordergründig mit generativen Programmen, welche es ihr ermöglichen digitale Prozesse auf poetische Weise sichtbar zu machen und in abstrakte Landschaften zu übersetzen. Kollaborationen mit dem Choreographen Daniel Aschwanden seit 2009.
Veronika Mayer arbeitet als Komponistin, Musikerin und Klangkünstlerin in Wien. In ihren Kompositionen, Klanginstallationen sowie elektronischen Improvisationen beschäftigt sie sich mit subtilen Nuancen der Klangmodulation und dem Phänomen der fokussierten auditiven Wahrnehmung, um die geringsten Unterschiede und Veränderungen während dieser Manipulationsprozesse zu observieren. Präsentiert werden ihre Arbeiten auf internationalen Festivals für zeitgenössische Musik und Klangkunst.
Conny Zenk (Visuals) und Veronika Mayer (Elektronik) wirken kollektiv seit 2012 als Performanceduo zusammen – um daraus eine eigenständige audio-visuelle Sprache und Kompositionen zu entwickeln, welche einem permanenten Forschungsprozess unterworfen ist. Digitale Verzerrungen von Geräuschen generieren hierzu Schwingungen zu Sound, satte Klangfarben und lineare Bewegungen – diese sind transitiv, werden gesampelt und erneut gescannt.Veronika Mayer und Conny Zenk veröffentlichen ihre Installationsarbeiten mit ortsspezifischem und improvisatorischem Ansatz. Alle ihre Werke, improvisierte Live-Auftritte sowie audio-visuelle Installationen, besitzen einen starken Fokus auf die Zeitlichkeit, welche sich durch ihre audiovisuellen Schichten selbst hervorbringt.