Performances


Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

ANNA MENDELSSOHN, JENS BADURA
Vorträge: Nichtstun ist Arbeit & Weltoffenheit. Vom (Un)Tätigsein der Einlassung

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Datum der Aufzeichnung: 16.05.2014

Ort: TQW / Studios

Im Rahmen von: NICHT(S)TUN. Ein faules Konzept einer Redereihe (Konzept & Kuratierung: Krassimira Kruschkova)

Info

Nichtstun ist Arbeit


Schularbeit ist Arbeit, Gartenarbeit ist auch Arbeit. Ruhen bedeutet nichts tun. Was tue ich, wenn ich nichts tue? Was ist nichts? Zen Buddhismus macht mir Angst. Damit will ich nichts zu tun haben. Tut auch nichts zur Sache. Ich will mir in dieser Sache jedenfalls nichts antun. Nichts ist nämlich umsonst, außer der Tod, und der kostet das Leben. Und wer nämlich mit h schreibt ist dämlich und weiß gar nichts. Was ich aber weiß, ist, dass ich nichts weiß über dieses Nichts, das nicht einmal meine großen, starken Hände aufhalten können. Dieses Nichts zu tun ist viel Arbeit. Nur so zu tun, als ob ich nichts tue, ist noch mehr Arbeit. Und am Ende auch gar nicht der Rede wert. Kein gutes Ende. Macht nichts.



Weltoffenheit. Vom (Un)Tätigsein der Einlassung


Weltoffenheit ist umgangssprachlich ein Begriff für die Bereitschaft, sich auf das, was ist, einzulassen. Aber: Der Welt gegenüber offen sein, sich ihr gegenüber zu öffnen, sich auf sie einzulassen – was heißt das eigentlich? Ist damit eine Aktivität gemeint, ist es eine Disponiertheit, eine passive Haltung im Sinne einer Zulassung? Diese Frage wird entlang der These verhandelt, dass Weltoffenheit als Aufmerksamkeit gegenüber der Gegenwart zu begreifen und in eigentümlicher Weise Tätigkeit und Untätigkeit zugleich ist. Dieses "zugleich" erfordert seitens des weltoffenen Menschen ein spezifisches Zulassensvermögen, ein Vermögen, das sich als substanziell ästhetisches Denken konzeptualisieren lässt und im Verlauf des Impulsvortrages näher erkundet werden soll.

 

Credits

Anna Mendelssohn ist Schauspielerin und Performerin. Seit 2004 ist sie Ensemblemitglied der Gruppe toxic dreams und arbeitete außerdem mit zahlreichen anderen ChoreographInnen und Regisseuren zusammen. Seit 2010 kreiert sie auch ihre eigenen Arbeiten (u.a. Cry Me A River, WHAT?, Here and Now), welche international gezeigt werden.


Jens Badura ist Philosoph, Dozent für Ästhetik und Kulturtheorie sowie Leiter des Forschungsschwerpunkts „Performative Praxis“ an der Züricher Hochschule der Künste (ZHdK). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Theorie ästhetischer Praktiken und Künstlerischer Forschung.

 

VIDEODOKUMENTATION: Reinhard Sockel / Anselm Tröster

Gefördert durch


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