Performances

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Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

LAURENT CHÉTOUANE
Considering / Accumulations

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Österreichiche Erstaufführung

Datum der Aufzeichnung: 19.02.2016

Ort: TQW / Halle G

Im Rahmen von: TQW Koproduktion

Info

 

ÜBER DAS MARIONETTENTHEATER –– In insgesamt vier Teilen – parallel zu Kleists nacheinander veröffentlichten Kapiteln seiner Erzählung in den Berliner Abendblättern 1810 – lässt Laurent Chétouane seine Tänzerin Gökce Senem O?ultekin und seinen Tänzer Mikael Marklund eine andere Form der Schwerkraft erkunden.

 

 

 

Statt in die Höhe zu streben oder die Gravitation zu betonen, versucht Chétouanes Choreografie, den Körper taumelnd zu öffnen. Die Glieder und der Geist stehen nicht mehr im hierarchischen Verhältnis der Konsequenz zueinander, sie verschmelzen im naturgesetzlichen Gleichgewichtssinn, den Kleist als „Seele des Tänzers“ beschreibt. In Verortungslosigkeit beginnend, finden verzückt, gar unschuldig, beide Körper auf der Beckett’schen Bühne zueinander. Auf ihr steht, anstatt eines Baumes, nur ein Flügel, von dem Pianist Mathias Halvorsen anfangs noch Charles Ives erklingen ließ.

 

 

 

Was Kleist den Bewegungen der Marionetten nachsagt, transformiert sich in den Leibern zu einer analogen, geheimnisvollen Mechanik. Während aus den Lautsprechern Kleists Text, gelesen von dem Schauspieler Johann Jürgens, ertönt, ziehen O?ultekin und Marklund Kreise umeinander. Irrelevant erscheint die Frage, ob beide an Schnüren hängen, ob sie ihre eigenen Glieder bewegen, Narziss oder Bär nachahmen. Der Dualismus von leicht und schwer löst sich mit jeder anmutigen Bewegung frohlockend zur Musik von Johann Sebastian Bach weiter auf. Es wirkt fast so, als würden sie den Boden nur streifen. „So findet sich auch, wenn die Erkenntnis gleichsam durch ein Unendliches gegangen ist, die Grazie wieder ein.“

 

 

 

#Anmut #Movens #SucheVonGleichgewicht #Marionettentheater

 

Credits

 

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CHOREOGRAFIE: Laurent Chétouane

 

TANZ: Gökce Senem O?ultekin, Mikael Marklund

 

MUSIK: Mathias Halvorsen

 

ERZÄHLER: Johann Jürgens

 

DRAMATURGIE: Georg Döcker

 

LICHT: Stefan Riccius

 

TONBEARBEITUNG UND KLANGKONZEPT: Johann Günther

 

ASSISTENZ CHOREOGRAFIE: Lisa Blöchle

 

PRODUKTION: Christine Kammer und Hendrik Unger

 

Herzlichen Dank an: Jörg Lehmann, Regina Menzel, Markus Joss, Lars Rebehn, Tomás Correa, Katharina Bruderhofer und den Stroemfeld Verlag

 

PRODUKTION: Pas de deux GbR.

 

KOPRODUKTION: La Commune Aubervilliers, Tanzquartier Wien, HAU Hebbel am Ufer

 

Gefördert durch die Basisförderung Berlin/ Der Regierende Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und vom Fonds Darstellende Künste e.V./ 3-jährige Konzeptionsförderung aus Mitteln des Bundes. Mit freundlicher Unterstützung von Dock11/ Eden***** Berlin

 

KOMPOSITIONEN: Piano Sonata No. 1 (5/5) von Charles Ives, Variationen op. 27 von Anton Webern, Phasma von Beat Furrer, Variations sérieuses op. 54 von Felix Mendelssohn Barthold, Partita I (1–3), BWV 825 von Johann Sebastian Bach

 

 

 

 

 

 

 

Laurent Chétouane

 

 

 

wurde 1973 in Soyaux, Frankreich, geboren und ist Regisseur und Choreograf. Nach einem Ingenieurstudium absolvierte er ein Studium der Theaterwissenschaft an der Sorbonne in Paris und ein Studium der Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Seit 2000 realisiert er zahlreiche Inszenierungen an großen Bühnen, unter anderem in Hamburg, München, Weimar, Köln, Athen, Oslo und Zürich, seit 2006 zudem auch Tanz-Projekte mit internationalen Gastspielen in Frankreich, Holland, Belgien, Österreich, Türkei, Norwegen, der Schweiz, Italien und Russland. Außerdem ist er seit vielen Jahren als Gastdozent und Gastprofessor an künstlerischen Hochschulen und Universitäten tätig, unter anderem in Berlin, Bochum, Frankfurt, Gießen, Hamburg, Leipzig und Oslo. 2010 erhielt Chétouane die Wild Card der RUHR. 2010 und 2008 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für hervorragende junge Künstler.

 

 

 

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