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Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

EMMANUEL ALLOA
DIE HAUT DER KRITIK

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Datum der Aufzeichnung: 20.01.2017

Ort: TQW / Studios

Im Rahmen von: Theorie / Redereihe (Konzept & Kuratierung: Krassimira Kruschkova)

Info

 Was geht heute Kritik unter die Haut, wenn sie Kunst kontaktiert? Und wann sträubt sich ihre Haut – von Politik kontaminiert? Kann Kritik aus der der eigenen Haut – jenseits Normativität und Subversionsrhetorik? Wie Kritik kritisieren – schwächen, um zu stärken?

 

 EMMANUEL ALLOA

'Transparentismus' oder Vom Ende der Kritik. Ein Plädoyer für Theatralität

 

Transparentismus ist der Name für eine neue Denkweise, die sich der Körper und Geister umso wirksamer ermächtigt, als sie als kritischer Gestus daherkommt. Die Transparentmachung stand einst einmal für Aufklärung obskurer Verhältnisse, den Kampf gegen Verstellungen und das Niederlegen von Masken. Heute ist die emanzipatorische Forderung zur normativen Anforderung geworden: wer nichts zu verbergen hat, muss sich rückhaltlos mitteilen. Das neue Zeitalter des Bekenntnisses lebt vom Phantasma, mit sich selbst vollkommen zur Deckung kommen zu können. Angesichts dieses neuen Zwangs zur selbstkonformen Existenz, in der Spannungen und Widersprüche keinen Platz mehr haben, ist eine Verteidigung von innerer Pluralität und Theatralität gefordert.    

 

Credits

Emmanuel Alloa ist Philosoph und leitet gegenwärtig an der Universität St. Gallen ein Forschungsprojet über "Das Unbehagen in  der Transparenz". Im Wintersemester 2016-17 ist er Gastprofessor am Philosophie-Institut der Universität Wien. Er war Mit-Initiator des DFG-Netzwerks “Kulturen der Leiblichkeit” (2011-14) und Ko-Leiter des europäischen Netzwerks “Dynamics of the Image” (2013-15). 2010 war er Senior Fellow am IKKM Weimar und 2016 Fellow an der Italian Academy for Advanced Studies in America (New York), diverse Gastprofessuren, u.a. in Morelia (Mexiko), Lyon und Belo Horizonte (Brasilien). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören: deutsche und französische Phänomenologie, französische Gegenwartsphilosophie, Bildtheorie und Ästhetik, Medienphilosophie, Sozialphilosophie. Publikationen (Auswahl): Das durchscheinende Bild. Konturen einer medialen Phänomenologie, Berlin/Zürich: diaphanes 2011; Symbol, Zeichen, Sprache, Bild. Eine Einführung in die Kulturmedienphilosophie, Studienbrief der FernUniversität Hagen, 2013; La résistance du sensible. Merleau-Ponty critique de la transparence, Paris: Kimé 2014 (Spanisch 2009, Chinesisch 2016, Englisch 2017).

 

 

 

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