Performances


Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.

FLORIAN MALZACHER, OLIVER MARCHART
DIE HAUT DER KRITIK

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Datum der Aufzeichnung: 21.10.2016

Ort: TQW / Studios

Im Rahmen von: Theorie / Redereihe (Konzept & Kuratierung: Krassimira Kruschkova)

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OLIVER MARCHART

Kritik und Klarheit

Zum kritischen Gestus klarer Rede am Beispiel Hannah Arendts

 

Was ist Kritik? Eine mögliche Antwort lautet: Der Kampf gegen Obskurantismus, d.h. ein Ringen um Klarheit. Dieser Kampf wird seit den Zeiten der radikalen Aufklärung aber nicht allein mit Worten geführt, sondern auch im Duktus und in der Gestik des Sprechens. Schließlich lässt sich politische Haltung nicht gänzlich abkoppeln von körperlicher Haltung. Oliver Marchart, Philosoph und Soziologe, Professor für Politische Theorie an der Universität Wien, untersucht die Rhetorik und Gestik des Klarsprechens am Beispiel Hannah Arendts.

 

 

 

FLORIAN MALZACHER

Mehr als ein Spiegel

Theater als politisches Medium

 

Wer wird wie repräsentiert, auf welche Weise mit welchem Recht, wer wird vergessen? Die gegenwärtigen Demokratiekrisen haben auch die Repräsentationsmaschine des Theaters im Kern getroffen. Theater, lang die politische Kunstform per se, tut sich derzeit schwer einen angemessenen Bezug zur Gesellschaft zu finden. Oft ist es entweder in inhaltistischer Repräsentation gefangen oder ruht sich aus im Glauben an die transformative Kraft reiner Ästhetik. Florian Malzacher, Künstlerischer Leiter des Impulse Theater Festivals, freier Kurator, Dramaturg und Autor, zeigt anhand konkreter Beispiele ein Theater, das sowohl in seinen Inhalten als auch in seinen Formen kritisch sein will und sein agonistisches Potential nutzt, um Gesellschaft zu performen, testen, erweitern oder gar zu erfinden.

 

 

 

 

 

 

Credits

Oliver Marchart ist seit 2016 Professor für Politische Theorie an der Universität Wien. Dr.phil. (1999, Universität Wien, Philosophie), PhD (2003, University of Essex, Government). 2001-2006 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Medienwissenschaften der Universität Basel. 2005 Fellow am Columbia University Institute for Scholars at Reid Hall und dem Maison des Sciences de l’Homme (École des Hautes Études en Sciences Sociales) Paris. 2006-2012 SNF-Förderungsprofessor am Soziologischen Seminar der Universität Luzern. 2012-2016 Professor für Soziologie an der Kunstakademie Düsseldorf. Forschungsschwerpunkte: Politische Theorie, Gesellschaftstheorie, Demokratietheorie, politische Ideengeschichte, Soziale Bewegungsforschung, Prekarisierungsforschung, politische Diskursanalyse. Publikationen u.a.: Neu beginnen. Hannah Arendt, die Revolution und die Globalisierung, Wien: Turia+Kant 2005; Die politische Differenz. Zum Denken des Politischen bei Nancy, Lefort, Badiou, Laclau und Agamben, Berlin: Suhrkamp 2010; Die Prekarisierungsgesellschaft. Prekäre Proteste. Politik und Ökonomie im Zeichen der Prekarisierung, Bielefeld: transcript 2013; Das unmögliche Objekt. Eine postfundamentalistische Theorie der Gesellschaft, Berlin: Suhrkamp 2013.

 

Florian Malzacher ist seit 2012 Künstlerischer Leiter des Impulse Theater Festivals sowie freier Kurator, Dramaturg und Autor. Von 2006 bis 2012 war er Leitender Dramaturg/Kurator des multidisziplinären Festivals steirischer herbst in Graz/Österreich. Nach Abschluss des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft an der Universität Gießen arbeitete er als freier Theaterkritiker und Kulturjournalist für überregionale Tageszeitungen. Er schreibt noch immer regelmäßig für internationale Fachzeitschriften wie Theater Heute (DE), Tanz (DE), Frakcija (HR), Didaskalia (PL) und Camera Austria (AT). Als freier Dramaturg arbeitete er am Burgtheater Wien und am Frankfurter Mousonturm u.a. mit Künstlern wie Rimini Protokoll, Lola Arias (ARG), Mariano Pensotti (ARG) oder dem Nature Theater of Oklahoma (USA). (Mit-)Herausgeber u.a. von Not Even a Game Anymore. Das Theater von Forced Entertainment (dt./engl. 2004); Experten des Alltags. Das Theater von Rimini Protokoll (2007, engl. 2008); Curating Performing Arts (Frakcija, 2010); Truth is Concrete. A Handbook for Artistic Strategies in Real Politics (Sternberg Press, 2014); Two Minutes of Standstill. A Collective Performance by Yael Bartana (Sternberg Press, 2014); Not Just a Mirror. Looking for the Political Theatre of Today (Alexander Verlag, 2015).

 

 

 

 

 

 

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