Performances
Diese Videoaufzeichnung stellt nur eine Möglichkeit der Inszenierung dar, da sie während nur einer Aufführung aufgenommen wurde und könnte an einem anderen Tag möglicherweise unterschiedlich wirken.
McKenzie Wark
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Datum der Aufzeichnung: 12.05.2023
Ort: TQW Studios
Im Rahmen von: Rakete Festival
Info
Nachdem ich mich – endlich – als transgender geoutet hatte, hatte ich endlich das Gefühl, in meinem Körper sein zu können – abgesehen von einer anhaltenden quälenden Geschlechtsdysphorie, die sich zu stumpf anfühlte, um sie mit irgendeinem der Hilfsmittel bei der Transition zu bewältigen. Das Einzige, was dagegen hilft, ist Tanzen. Vor allem das Tanzen zu Techno, zu den härtesten, erbarmungslosesten Beats, die ich finden kann. Das führte mich in die queere und trans* Rave-Szene New Yorks. Nicht jede*r in dieser Szene ist trans* oder queer, aber diese temporären Räume funktionieren nach queeren Regeln. So begann die „Feldforschung“, die schließlich zu meinem Buch Raving führte. Das Buch ist fertig, aber die Feldforschung geht weiter. Die Frage, wie und warum Menschen es als Befreiung von der Teilnahme am langsamen und unerbittlichen Ende dieser Welt empfinden, wenn sie in die abseitige Zeitlichkeit des Rave abgleiten, beschäftigt mich weiter. Vielleicht gibt es eine Ästhetik der Abgrenzung – ein Zustand, den trans* Personen gut kennen –, die auch für ein breites Spektrum von Körpern funktioniert.
Moderation: Anna Leon (TQW Theorie)
McKenzie Wark hat Bücher wie A Hacker Manifesto, Gamer Theory, 50 Years of Recuperation of the Situationist International, The Beach Beneath the Street u. a. verfasst. Die Lecture im TQW basiert auf ihrem neuen Buch Raving, das im März 2023 bei Duke University Press erscheint. Wark unterrichtet an der New School for Social Research und am Eugene Lang College in New York.